Unser Plan war den Kindern unseres Murmelclubs das Thema Lichtverschmutzung näher zu bringen.
Nur wie sollten wir das anstellen, unser Murmelclub ist immer am Freitagnachmittag. Da musste ein „Nachtmurmelclub“ geplant werden. Ein Zeltlager unter dem Sternenhimmel in den Sommerferien war der perfekte Rahmen für unser Thema. Das Zelten wurde von den Betreuerinnen des Murmelclubs (Michaela und Sabine) und unseren Betreuern vom Kinderturnen (Thomas und Elke) durchgeführt. Dadurch erreichten wir auch Kinder außerhalb unseres Clubs.
Das Projekt war vom 9.8.24 um 15h bis 10.8.24 um 11h angesetzt. Die Kinder wurden von ihren Eltern gebracht und abgeholt. 13 Kinder im Alter von 5 - 12 Jahren nahmen teil, die beiden 5 jährigen Buben wollten nicht übernachten, also blieben 11 Kinder im Alter von 7 - 12 Jahren über Nacht.
Ein kleines leerstehendes Häuschen, auf tollem naturbelassenem Grund, auf dem die Zelte von den Kindern aufgebaut wurden, eine Toilette und eine Küche für die Lebensmittel und den Abwasch und im Notfall ein Raum im Haus, das war unsere Bleibe. Ein Paradies! Alle Tiere des Gartens wurden gestreichelt (Katze), bestaunt (Eidachserl) oder genau betrachtet und so manches Kraut und Fallobst fand Gefallen („des kau ma Essen!“).
Zuerst wurden die Regeln festgelegt, dann die Zelte aufgebaut, 7 Zelte standen zur Verfügung, im Zelt von Michaela und Sabine war noch genügend Platz, falls sich wer dann doch nicht so wohl gefühlt hätte, aber es kam niemand.
Nach einem aufregendem Nachmittag mit einer Schnitzeljagd in 2 Gruppen zwischen den Obstbäumen wo Geschick, Glück und (Natur-)Wissen gefragt waren, durften sich die Kinder ihre Haselnussstöcke schnitzen, denn es gab Stöckerlbrot, Knacker, Gemüse und vegane Würstel die über der Glut im Grill zu unserem Abendessen wurden und als Nachtisch: Schoko-Banane! Dabei erklärten wir, dass durch die anhaltende Trockenheit die Brandgefahr sehr hoch sei und wir diverse Vorsichtsmaßnahmen (befeuchten rund um den Grill, Gießkanne neben dem Grill, Grill auf nicht brennbarem Untergrund) treffen, denn schon ein kleiner Funkenflug kann zu großem Schaden werden.
Aus diesem Grund wurde auch die Fackelwanderung abgeblasen und das mit den Kindern besprochen, natürlich gab’s eine Alternative: wir zogen mit Knicklichtern los.
Nach ein paar Runden „Verstecken im Dunkeln“ im Garten des Hauses, erzählten wir den Kindern wie wichtig das Dunkel der Nacht für den Kreislauf der Natur ist. Am Himmel sahen wir ein paar Sterne, aber durch die Straßenbeleuchtung war es sehr hell. Wir nahmen die Straßenbeleuchtung genauer in Augenschein und stellten fest, dass sie nur nach unten gerichtet ist und ein gelbliches Licht verströmt, aber doch die ganze Nacht an ist. Wir wanderten mit den Kindern zum Summerauerhof, in dessen Nähe keine Straßenbeleuchtung ist, setzten und legten uns hin und bestaunten unseren Sternenhimmel. Zum Sternenhimmelschaun hatten wir sehr gute Voraussetzungen, es war wolkenlos und der zunehmende Mond war noch im ersten Viertel. Wir suchten den großen Wagen und von ihm aus den Polarstern, das Himmels-W Kassiopeia und waren begeistert was die Kinder schon alles wissen, von Sonnen und Planeten. Belohnt wurden wir durch eine Sternschnuppe, die Perseiden schickten einen Vorboten. Unser Wissen hatten wir unter anderem auch aus der Wissens- und Methodenbox „Kunstlicht, Nacht und Sternenhimmel“. Doch die Information über Sternschnuppen ging im Allgemeinen: „jetzt darf man sich was wünschen!“ glaub ich unter.
Zurück im Camp wurde es Zeit zum Zähneputzen, Gute Nacht sagen und in die Zelte verkriechen, bis Mitternacht hörten wir noch einige tratschen, dann war es mucksmäuschenstill und wir legten uns auch schlafen.
Gute Laune war auch am nächsten Morgen bei allen vorhanden, mit Frühstück im Freien, Abbauen der Zelte und einigen Spielen bis die Eltern wieder kamen verging die Zeit wie im Flug.
Wir bringen den Kindern Umwelt- und Naturthemen spielerisch näher und erarbeiten mit ihnen Lösungsansätze für Umweltprobleme oder bieten diese an, sodass sich diese festigen können. Bei diesem Projekt wurde den Kindern das Dunkel der Nacht und Lichtverschmutzung in der Praxis und auch achtsamer Umgang mit Feuer nähergebracht. Das Thema Feuer werden wir noch einmal vertiefen, bei einem Besuch der Feuerwehr, der demnächst geplant ist.